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Portrait über Wilhelm Cohrs

„Fit wie ein Turnschuh” - Wilhelm Cohrs – ein Leben für den Fußball


Cohrs WilhelmWenn auf jemanden der Spruch: „Fit wie ein Turnschuh” passt, dann bestimmt auf Wilhelm Cohrs. Er wird gern als Fußball Urgestein des MTV Moisburg bezeichnet. Und das mit allem Respekt. Man sieht ihm seine siebzig Jahre wirklich nicht an, gerade, weil er auch heute noch am Spielfeldrand steht und dem Nachwuchs das Fußball-ABC beibringt. Willi Krause vom TSV Hittfeld „erfand“ vor genau 50 Jahren die Hallenspiele für die Fußballjugend in den Wintermonaten und selbst die Bundesligavereine nutzen inzwischen die Winterpause, um den Zuschauern ihre Spielkünste unter dem Hallendach zu zeigen. Wilhelm Cohrs war natürlich 1957 in Hittfeld beim ersten Hallenturnier dabei.

Vor 60 Jahren fing er mit dem Fußball beim MTV an und hat bis zu seinem 67. Lebensjahr selbst gespielt, also 57 Jahre lang. Das dürfte weit und breit einmalig sein! Schelmisch über die Brille schauend meint Wilhelm Cohrs: „Einige Spieler, die ich damals trainiert habe, kommen inzwischen mit ihren Enkeln zu mir zum Training.“

1962 wurde der ehemalige Schlossgarten zum Sportplatz ausgebaut. Die Landwirte haben ihre Trecker zur Verfügung gestellt und mit viel Eigenleistung wurden 13.000 Kubikmeter Sand angefahren und verteilt. Wilhelm Cohrs nivellierte den ganzen Sportplatz und zog anschließend mit Helmut Bellmann den riesigen Platz mit dem Schalbrett ab. 1973 organisierte er die ersten Flutlichtmasten und sie wurden dann schnell aufgestellt.


1978 gründete er die erste Mädchenmannschaft in Moisburg, die eigene Tochter Susanne spielte dort mit und hängte unter Protest der restlichen Familie das Klavierspiel an den Nagel. Wilhelm Cohrs: „Ohne Fußball geht in unserer Familie eben nichts.“ Im gleichen Jahr wurde die jetzt noch vorhandene Überdachung besorgt und mit vielen Helfern aufgebaut. Cohrs: „Gute Facharbeiter waren zu der Zeit noch keine Mangelware.“ 1988 machte man sich daran, das große Clubhaus abermals in Eigenregie mit großer Unterstützung und vielen helfenden Händen aufzubauen. Den Rohbau erstellte damals die Firma Hilke und Stehr.

„Mein Erfolgsgeheimnis war und ist bis heute, dass die Kinder mich immer geduzt haben, dadurch entstand erst gar keine Hemmschwelle - sogar die Jungs von der gegnerischen Mannschaft kamen zum Binden der Schuhe oft zu mir. Eine besonders schöne und lustige Begebenheit habe ich in den 80ger Jahren in Todtglüsingen erlebt: „Bei einem Turnier der F-Jugend setzte sich während eines Spiels jeweils ein Junge aus Todtglüsingen und einer aus Moisburg in den frisch aufgefahrenen Sand vor dem Tor und sie bauten gemeinsam eine Sandburg. Ich schaute zum Trainer der anderen Mannschaft. Der sah das auch, lächelte und meinte: „Lot jümm mol!“ Als der Ball nach einer Weile wieder in diese Gegend kam, sprangen die zwei Buben auf, als wenn nichts gewesen wäre und spielten weiter.“

Vielen Dank für Fotos + Texte an Sport- + Event-Fotograf Uwe Stelling - http://www.foto-stelling.de